Medizin

Medizin im Mittelalter – Quacksalberei?

Die Frage zu Anfang zu stellen, ist nicht verkehrt. Noch heute kursieren Behauptungen, dass die Medizin im Mittelalter schlecht war und dass die Menschen im Mittelalter, aufgrund von Krankheiten nicht so alt wurden.

Für manche Krankheitsbilder stimmte das auch. Allerdings sollte man sich vor Augen führen, welche starke Medikation notwendig ist diese zu behandeln und das Wissen um Bakterien und Viren, die zu Krankheiten führen, erst im 19. Jahrhundert durch die Entdeckung Robert Kochs bekannt wurde.

Auch das Thema Hygiene an sich: Nein die Menschen warfen nicht alles auf die Straße und nein sie entledigten sich nicht in jedem Winkel der Stadt. Dazu nur kurz: Es gab Badehäuser zum Baden, Plumpsklos und die dazu gehörigen Abfallgruben. Und es gab auch eine Müllabfuhr. Vielleicht jetzt nicht so wie wir heute es gewohnt sind. Aber eins ist gewiss: Die Menschen im Mittelalter waren reinlicher als man ihnen heute zuschreibt.

Das medizinische Verständnis aus dem Mittelalter geht auf antike Quellen zurück. So auch das Verständnis der Humoralpathologie{:de}Humoralpathologie{:}{:en}humoral pathology{:} {:de}Humoralpathologie ist der Lateinische Name für die 4 Säfte Lehre.{:}{:en}The science around the four humors teaching.{:}. Diese wurden durchaus weiterentwickelt, durch neue Entdeckungen und auch durch Einführen von medizinischen Wirkstoffen. Bis zu Paracelsus hat man in der Medizin weitgehend auf die Humoralpathologie zurückgegriffen. Mit Paracelsus kam eine neue medizinische Strömung auf, dessen Entwicklung das Verständnis der chemie-basierten Medikation förderte und entwickelte.

Kurz umrissen die Geschichte der Medizin ist weitreichend und umfänglich, so dass wir heute nicht ganz greifen können was aufgeschriebene Medizinrezepte bewirkt haben können. Jedoch sei schon eines sicher: Die Medikamente können eine gute Wirkung haben, da einzelne Zutaten heute sehr gut erforscht sind. Daher ist die Medizin im Mittelalter nur nach Rezepten zu urteilen eine Quacksalberei.

Am Ende möchte ich noch ein Hinweis einbringen: Die mittelalterliche Medizin ist nicht in dem Bereich der Homöopathie zu finden, sondern in der Phytopharmazie. Die Homöopathie wurde im 18. Jahrhundert entwickelt. Der Homöopathie ist mit Skepsis zu begegnen, da bisher Nachweise zur Wirkung nicht plausibel sind.