Arzt und Ärztin

Arzt und Ärztin gab es schon in der Antike. Damals allerdings noch mit dem Apotheker/der Apothekerin verbunden. So dass es quasi Hand in Hand ging. Erst 1283 durch ein Dekret von Friedrich Babarossa trennt sich der Arzt und die Ärztin vom Apotheker und Apothekerin.

Ich spreche bewusst hier von beiden Geschlechtern. Da beide Berufe nicht auf ein Geschlecht beschränkt waren. Frauen gab und gibt es auch in medizinischen Berufen und das nicht nur als Krankenschwester oder Gehilfin, sondern als Ärztin, Professorin, Baderin, Apothekerin, Hebammen.

Schaut man sich die Mittelalterliche Welt im gesamten an, findet man zwar die Geschlechter Unterschiede und auch die kirchliche Meinung, das Frauen eigentlich nur ein Teil vom Manne sind. Aber Gesellschaftlich sah das alles durchaus anders aus.

Arzt und Ärztin waren dann 1283 diejenigen die die Diagnosen stellen und operierten. Sie schrieben dann Rezepte für die Apotheken und diese stellten dann die Medikamente her. So ist auch das heutige Gesundheitswesen auf eine Prozedur aufgebaut die man schon im Mittelalter kannte.

Um Arzt oder Ärztin zu werden, musste man entweder studieren, oder aber das Handwerk erlernen. Ein Arzt oder eine Ärztin war nicht zwingend ein studierter Arzt oder eine studierte Ärztin.

Studieren? Im Mittelalter? Das war doch nicht möglich. Eine Aussage die ich gerne widerlegt habe. Die ersten Universitäten gründeten sich schon recht früh. Die erste deutschsprachige Universität ist in Prag 1349 gegründet worden.

Maßgeblich für die Entwicklung der Medizin im Mittelalter war der Rege Austausch zwischen Orient und Okzident. Und eine Schule war für die Medizin im Mittelalter wirklich maßgebend. Salerno. Von dort aus entwickelte sich die Medizingeschichte im Mittelalter deutlich.

Was tat ein Arzt/eine Ärztin?

Die Frage ist vielfältig zu beantworten. Forschen, diagnostizieren und Krankenpflege ist durchaus ein Part davon.

Wie sah eine Arztpraxis aus?

Das kann man leider nicht ganz beantworten, da keine erhalten geblieben ist. Was man beantworten kann ist, dass es durchaus eine kleine Schreibstube gab. Und dass es bestimmte Werkzeuge und Gerätschaften wie zum Beispiel das Harnschauglas gab. Wichtig ist zu schauen, wo man gerade hinschaut. Es gibt in verschiedenen Gegenden unterschiedliche Ausstattungsmöglichkeiten und auch fahrende Ärzte/Ärztinnen gab es.

Die weise alte Frau – Mythos?

Es gab gewiss Menschen die sich mit Medizin aus kennen und auch gewisse Diagnosen stellen können und auch welche die Medizin herstellen konnten. Aber weise alte Frau? Das finde ich nicht in den Quellen. Zu mindest nicht im Mittelalter und im deutschsprachigen Raum. Die einzigen Quellen hier finden sich in der Zeit der Hexenverfolgung. Und die setzte erst in der frühen Neuzeit ein.