Destillation

Das Destillationsverfahren ist im 14. Jahrhundert schon sehr lange bekannt. Die ersten Destillierhelmfunde stammen aus der Zeit vor Christi Geburt. So lange wurde schon destilliert um an die Duft- und Wirkstoffe dran zu kommen.

Eine Einschränkung gibt es hier allerdings. Die Alkoholdestillation aus Wein und Bier ist durchaus nachweisbar im deutschsprachigen Raum. Allerdings sind diese ausschließlich zu medzinischen Zwecken (in den meisten Quellen findet es sich als Aqua vitae) verwendet worden. Das ändert sich erst im Laufe des 15. Jahrhundert. Von da an ist der Schnaps als Trinkgenuß verwendet worden.

Der Prozess des Destillierens ist bis heute derselbe geblieben. Man hat gelöste Substanzen in einer Flüssigkeit und versucht die Flüssigkeiten und Substanzen von einander zu trennen.

Im ersten Schritt wird die gewünschte Mischung angesetzt. In meinen Fällen bisher immer Wasser mit irgendeinem pflanzlichen Teil. In der Regel schon am Vortag. Damit die Kräuter schon ziehen können. Wie der Prozess vorher aussieht, hängt in der Regel von der Pflanze ab. Unterschiedliche Pflanzen erfordern unetrschiedliche Herangehensweisen.

Dann kann schon der Brennvorgang gestartet werden. Im Aufbau wird ein Feuer angezündet und damit dann das Destilliergut erwärmt und erhitzt.

Nach den ersten Versuchen mit Kohle und offenen Feuer bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es durchaus positiv ist eine Pufferzone da einzubauen. Es folgt im neueren Aufbau dann ein Sandbad, welches dann die Pufferzone zwischen Feuer und Destillierhelm bietet. Auch hier ist es durchaus auf den Quellen zu sehen, dass die Apparate im Aufbau auf einer Art Sandbad standen. Bisher dachte ich eher um Holz zu sparen. Allerdings kam durch die Selbstversuche der Aspekt der besseren Wärmeverteilung auf.

Jetzt kommt das Destilliergut auf die Flamme und wird erhitzt. Sobald sich die ersten Dampfschwaden zeigen, wird der Destillierhelm aufgesetzt. und abgedichtet. Ab diesem Zeitpunkt heißt es warten. Wichtig ist aber den Helm zu kühlen.

Prinzip des Destillieren durch das Erhitzen Dampfzu erzeugen und dem Kraut die Duft- und Wirkstoffe zu entreißen. Letzlich ist es egal wie der Helm aussieht. Der Prozess ist in der Regel der gleiche. Nur werden bei unterschiedlichen Destillationen unterschiedliche Temperaturen benötigt.

Das Ergebnis lässt sich sehen. Ein Hydrolat aus Lavendel und Rosmarin, zeigte durchaus duftige Wirkung. Nicht nur bei mir sondern auch bei den Besuchern.

Leider ist in Deutschland die Destillation mit Alkohol nicht erlaubt. Allerdings bin ich an den Ämtern dran zu mindest für die historische Destille eine Ausnahmegenehmigung zu kriegen. Damit ich einfach mal es testen kann und die Funde aus dem Süddeutschen Raum mit der Kirsch Maische für das Kirschwasser auszu probieren.

Zur Fundlage der Keramikdestille:
Helm und Schale sind nach historischen Funden aus dem Süddeutschen Raum. Datiert 14./15. Jahrhundert. Durchaus aber auch 16. Jahrhundert. Durch die Einfachheit der Destille ist der Aufbau dann über die Zeit verwendbar. Der Unterbau ist aus der Not heraus entstanden und an die großen Destillieröfen angelehnt. Da diese eher unflexibel und gemauert waren, habe ich dann auf ein getöpfertes Prinzip zurück gegriffen, was schon in der Antike durchaus bekannt ist. Keramikaufbauten für Feuerstellen.

Für die Zukunft:
Der Aufbau wird dann noch in Richtung Sandbad erweitert und auch um eine Kühleinheit Außerhalb des Destillierhelmes. Hierzu sind Quellenfunde recht interessant aus Wittenberg. Zwar 16. Jahrhundert, aber alles rückdatierbar. Da sich Laborgegenstände nicht der Mode der Zeit unterworfen haben. Auch die Destillation mit einer Retorte ist nachweisbar und soll ausprobiert werden. So ist das Feld der Apotheke durchaus ein Feld für verschiedene andere Disziplinen wie die Duftherstellung und Alchemie.